Die Windenergie ist der wesentliche Baustein der zukünftigen Energieversorgung und muss daher nicht nur unter technischen, sondern auch unter wirtschaftlichen, soziologischen und ökologischen Fragestellungen betrachtet werden. Untersuchungen zur Wirtschaftlichkeit von neuen Entwurfskonzepten und dem Betrieb von Anlagen und Windparks sind wichtige Fragestellungen für die großskalige Nutzung der Windenergie. Windparks mit Kraftwerksdimensionen und die Öffnung des Marktes für erneuerbare Energien für den Wettbewerb erfordern auch Geschäftsmodelle und die Entwicklung passender Finanzierungsansätze. Auch hier kann der Forschungsverbund Expertise aufweisen und arbeitet an der Entwicklung entsprechender Software-Werkzeuge.
Akzeptanz und Risikomanagement
In engem Zusammenhang hierzu stehen Fragen der Akzeptanz von Windenergieprojekten in der Bevölkerung. Neben sorgfältiger und partizipativer Planung neuer Windparks ist auch die Einbindung von Betroffenen als Investoren ein bewährter Ansatz zur Verbesserung der lokalen Unterstützung. Für institutionelle Großinvestoren, z.B. Konsortien von Banken und Versicherungen sowie Fonds, ist die Transparenz und Kalkulierbarkeit aller technischen und wirtschaftlichen Risiken von zentraler Bedeutung, um faire Risikoprämien kalkulieren zu können. Von besonderer Wichtigkeit sind die schwer bestimmbaren Korrelationen zwischen den Einzelrisiken. Der Forschungsverbund Windenergie verfügt über fundierte Kompetenzen bezüglich ganzheitlicher Risikobewertung und umfassenden Risikomanagements.
Dem Akzeptanzproblem von Windenergieanlagen auf freier Fläche und im Wald kommt immer mehr Bedeutung zu, unter anderem wegen der Auswirkung von Geräuschemissionen, der Bedeutung von Biotopverbänden, sowie der Gefährdung von Vögeln und Fledermäusen. So kann z.B. der von Windenergieanlagen ausgehende Schall und daraus resultierende Beeinträchtigungen des Menschen von erfahrenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Forschungsverbund untersucht werden.
Ökologische Begleitforschung
Die weiter zunehmende Nutzung der Windenergie sowohl Onshore als auch Offshore erfordert die nachhaltige Berücksichtigung von Umweltbelangen bereits bei der Beantragung, Planung und Realisierung bis hin zur Instandhaltung und zum Repowering. Deshalb hat sich der FVWE in vielen Einzelvorhaben diesem komplexen Aufgabengebiet gewidmet und in den letzten Jahren sukzessive Kompetenz aufgebaut.
Auch in der Nutzung der Offshore-Windenergie stellen sich komplexe ökologische Fragen. Wichtige Themen sind unter anderem das Rast- und Zugvogelmonitoring und die Reduzierung des Unterwasserrammschalls, insbesondere zum Schutz der Meeressäuger. Die Bearbeitung dieses komplexen Themenbereichs der ökologischen Begleitforschung wird durch die Zusammenarbeit von Biologen und Ingenieuren im Verbund sichergestellt, welche zu langfristigen Kostensenkungen und effektiveren Risikoeinschätzungen, selbst bis hin zum Repowering, führen wird. Speziell die Entwicklung besonders geeigneter und marktreifer Radarmethoden ist ein zukunftsträchtiger und industrierelevanter Forschungsbereich, der in die Wirtschaft getragen werden wird. Gleiches gilt für die Weiterentwicklung von unbemannten, autonomen Fluggeräten zum zuverlässigen Einsatz im Offshore- Bereich. Die Forschungsergebnisse werden, zum Nutzen für alle, die wissenschaftlichen Kenntnisse von Umweltveränderungen im Bereich von Offshore- und Onshore-WEA voranbringen.